Nachdem sich auf den Investmentmärkten die Anzeichen für ein Ende der Preiskorrekturen mehren, kommen auch von den Büroflächenmärkten trotz des anhaltenden konjunkturellen Gegenwinds und trotz der Flächenreduktionen infolge der weitverbreiteten Etablierung der Heimarbeit Zeichen der Erholung.
Unbeabsichtigte Folgen der Wohnungspolitik
Unbeabsichtigte Folgen in der (Wirtschafts-) Politik sind in vielerlei Hinsicht ein alter Hut. Regelmäßig führen wirtschaftspolitische Maßnahmen nicht zum gewünschten Ergebnis, sondern zum genauen Gegenteil oder gehen mit gravierenden Nebenwirkungen einher.
Schon im zweiten Quartal hatte es deutliche Anzeichen dafür gegeben, dass die Phase der (einschneidenden) Preiskorrekturen auf den Immobilienmärkten abgeschlossen ist.
Die aik hat für ihren größten institutionellen Immobilienfonds ein Bürogebäude in London veräußert. Das Gebäude umfasst eine Mietfläche von über 1.800 Quadratmetern. Es wurde 2009 erworben und wurde nun an ein Tochterunternehmen eines britischen Family Office verkauft. Der Käufer beabsichtigt, das Gebäude in Luxuswohnungen umzunutzen.
Die aik hat für einen institutionellen Immobilienfonds eine Wohnanlage in Kassel in zentraler Lage erworben. Die vollvermieteten Objekte sind Teil der Samuel-Beckett-Anlage. Insgesamt umfasst das Ensemble eine Wohnfläche von über 6.300 Quadratmetern aufgeteilt auf 51 Wohneinheiten. Das historische Objekt wurde 1875 errichtet und 2010 grundlegend saniert und modernisiert.
Die aik hat für ihre Einzelhandelsimmobilie am Kasseler Königsplatz 40/42 eine Fläche über knapp 3.000 Quadratmeter an Woolworth vermietet.
Die Immobilienwirtschaft hat zwei turbulente Jahre hinter sich und diese beiden Jahre sind auch an Immobilienfonds und Immobilienspezialfonds nicht spurlos vorübergegangen.
Nachdem Preise und Kapitalwerte in den vergangen zwei Jahren infolge des Zinsanstiegs sehr in Bewegung waren, scheint die Dynamik der Preisanpassungen in jüngster Vergangenheit abgenommen zu haben. Zwar ist die Messung und Aufbereitung von Immobilienmarkt-Preisdaten nicht trivial. Doch die vorliegenden Daten sprechen eine recht eindeutige Sprache.
Einbrechende Transaktionsvolumina, sinkende Preise und steigende Mieten – auch Mitte 2024, also nun schon zwei Jahre nach der von der EZB eingeleiteten Zinswende, sind die Anpassungsprozesse auf den Immobilienmärkten in vollem Gange.